Ja zur Sanierung der Abdankungshalle mit Krematorium
20. Februar 2024 – Leserbrief von Muriel Jeisy-Strub
Vor gut drei Jahren hatte ich mich von einer Stilllegung des Krematoriums vor allem aus finanziellen Überlegungen überzeugen lassen und mich dafür ausgesprochen. Emotional hat es mich damals wie heute im Gegensatz zu anderen Personen aus der Oltner Bevölkerung nicht betroffen. Ich stehe erfreulicherweise mitten im Leben und habe mich noch nicht stark mit dem eigenen Tod auseinandergesetzt. In zahlreichen Gesprächen rund um die Referendumsabstimmung vom 25. April 2021 ist mir bewusst geworden, dass ich nicht von mir auf Andere schliessen darf. Wie wichtig die Fortführung des Krematoriums auf dem Friedhof Meisenhard und die dortige Kremation einem beachtlichen Teil der Oltner Bevölkerung ist, hat mir der damalige Volksentscheid aufgezeigt. Diesen gilt es ernst zu nehmen. Seitens Stadtrats habe ich dies im Folgeprozess zu wenig wahrgenommen. Daher setze ich mich nun für die Menschen ein, die das Krematorium in Olten erhalten und vor ihrer letzten Ruhe nicht weitere Wege zurücklegen möchten. Die Gefahr einer sinkenden Nachfrage schätze ich als gering und die kostendeckende Finanzierung über Gebühren als umsetzbar ein. Auch das Personal würde nach dem Willen des Stadtrats anders eingesetzt werden, so dass keine namhaften Einsparungen resultieren würden. Die nötige gleichzeitige Sanierung der Abdankungshalle kam erst spät aufs Tapet und ist teurer als gedacht, für einen auch künftig würdevollen Abschied auf unserem schönen Friedhof und den Erhalt des Krematoriums jedoch unumgänglich.